Donnerstag, 8. Dezember 2011, 19 Uhr, Steinwache
Claus Dieter Clausnitzer liest aus „Varian Fry: Auslieferung auf Verlangen“
Varian Fry, Organisator des Hilfskomitees in Marseille, berichtet in seinem 1945 erschienenen Erinnerungsbuch „Auslieferung auf Verlangen“ spannend und ganz nah an den Ereignissen von seiner legalen und illegalen Arbeit und den Fluchthilfeaktionen, die stets vor den Augen deutscher Spitzel, misstrauischer amerikanischer Konsulatsbeamter und französischer Vichy-Polizisten abgewickelt werden mussten. Er schildert den Aufbau der Organisation und die Rettung der Emigranten, schreibt über die Zusammenarbeit mit prominenten Helfern wie André Gide, mit den Kreisen der Unterwelt von Marseille, und erzählt vor allem von den von Hitler Verfolgten, von ihren Ängsten, ihrem entwürdigenden Anstehen vor den Polizeipräfekturen, ihrem Gefühl des Ausgeliefertseins, dem „staatlos im Nirgendwo“ (Walter Mehring). Claus Dieter Clausnitzer liest aus dem Erinnerungswerk die eindrücklichsten und packendsten Passagen.
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Dortmund
Claus Dieter Clausnitzer (geb. 1939) absolvierte sein Schauspielstudium an der Neuen Münchner Schauspielschule. Seine Engagements und Gastspiele führten ihn an viele Spielorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Theater Dortmund ehrte den Schauspieler im Jahr 2007 mit dem Titel Kammerschauspieler. Zudem ist Clausnitzer regelmäßig als Vater des Kommissars Thiel (Axel Prahl) im WDR-Tatort Münster zu sehen.