Vortrag von Dr. Hans-Christoph Seidel
Die Steinkohle bildete die wichtigste Rohstoffgrundlage der deutschen Kriegswirtschaft zwischen 1939 und 1945. Zur Sicherung des riesigen Kohlenbedarfs der Rüstungswirtschaft, der Chemischen Industrie, der Energiewirtschaft, der Reichsbahn, der privaten Haushalte und zahlreicher anderer Verbraucher wurden seit 1940 Hunderttausende ausländischer Zivilarbeiter und Kriegsgefangener auf den Steinkohlenzechen beschäftigt, zunehmend unter Zwangsbedingungen. Der Steinkohlenbergbau entwickelte sich rasch zu einem der wichtigsten Einsatzfelder für Zwangsarbeiter in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft.
Donnerstag, 26. April 2012, 19 Uhr in der Steinwache, Dortmund
Dr. habil. Hans-Christoph Seidel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziale Bewegung der Ruhr-Universität Bochum und hat 2005 zusammen mit Klaus Tenfelde das Standardwerk zum Thema Zwangsarbeit im Bergbau veröffentlicht.