Den Opfern der Karfreitagsmorde ein Gesicht geben
Botschafter*innen der Erinnerung organisieren virtuelles Gedenken im Internet
Karfreitag 10. April 2020, 15:00 Uhr
Zu sehen unter:
https://de-de.facebook.com/BotschafterInnenDerErinnerung/
https://www.youtube.com/channel/UCiyFV4jf7gSAgmQFnaONgqw
Seit 2012 sind die Botschafter*innen der Erinnerung jedes Jahr am Karfreitag in der Dortmunder Bittermark aktiv. Mit ihrem Weg der Erinnerung und ihren eindrucksvollen Beiträgen bereichern sie das Gedenken an die Opfer der Karfreitagsmorde in Rombergpark und Bittermark. „Den Opfern ein Gesicht geben“ ist Leitmotiv ihres Engagements. Immer wieder erproben sie neue Formen des Gedenkens. Sei es das gemeinsame Erinnern mit französischen Jugendlichen oder die Kooperation mit Künstler*innen in Form von Tanz, Lyrik und Musik.
Auch im Jahr 2020 werden die engagierten Jugendlichen, der über 200 Opfer der Karfreitagsmorde gedenken. Geschehen wird dies im Internet. Seit dem 19. März erinnert ihr virtueller Weg der Erinnerung an ausgewählte Opfer der Karfreitagsmorde. Zu sehen ist er bei Facebook und Instagram. Jeden Tag wird ein Mensch mit Foto oder Video und erläuternden Texten vorgestellt. Damit geben sich die Botschafter*innen der Erinnerung aber nicht zufrieden. Deshalb erarbeiten sie gemeinsam eine virtuelle Gedenkveranstaltung. Einzelvideos werden von den Jugendlichen zu Hause oder im Rahmen gemeinsamer Videochats erstellt. In ihren Beiträgen stellen sie ausgewählte Biographien vor, berichten über ihre persönliche Motivation und verlesen die bekannten Namen der Opfer. Ergänzend wird ein Beitrag von Ar.kod.M e.V. besonders auf die sowjetischen Opfer eingehen. Ihre Namen sind bis heute oft nicht offiziell bestätigt. Ar.kod.M e.V. widmet sich dem Gedenken an die sowjetischen Opfer und will Licht in das Dunkel von Opferzahlen und Namen bringen.
Künstlerische Beiträge des Lyrikers Thorsten Trelenberg, des Liedermachers Boris Gott und des Pianisten Marcel Ritter von The Plings ergänzen das Programm. Auch sie erstellen exklusive Beiträge für die Gedenkveranstaltung. Mit einer Videobotschaft beteiligt sich auch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Er begleitet die Botschafter*innen der Erinnerung seit ihren Anfängen bei einer gemeinsamen Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. Besonders freuen sich die Jugendlichen aber über die Beteiligung aus Frankreich. Madame Nicole Godard, Vorsitzende des Verbandes der Zwangs- und Arbeitsdeportierten, wird mit einer Videobotschaft beteiligt sein.
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Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung