Unser Jahresbericht 2023

In unserer Rubrik „Jahresrückblicke“ finden Sie unsere aktuelle Ausgabe für das Jahr 2023. Wir wünschen unseren Mitgliedern und Freunden friedliche Weihnachten und ein glückliches und gesundes Jahr 2024.

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des Fördervereins, liebe Leserin, lieber Leser,

wir legen hiermit unseren Jahresbericht 2023 vor, der unsere Vereinsaktivitäten dokumentiert.

Wir informieren über die Unternehmungen und Aktionen, die wir als Förderverein durchgeführt bzw. an Projekten Dritter mitgewirkt haben. Wir berichten über die alljährlich wiederkehrenden Veranstaltungen, aber auch über geschichtsrelevante Ereignisse, über den Tag hinaus.

Der Tod unseres Ehrenvorsitzenden Ernst Söder am 30. Juni 2023 hat uns alle tief berührt und wir werden in dankbarer Erinnerung sein Andenken bewahren. Unsere Achtung und Freundschaft werden niemals sterben und die Zeit mit ihm wird in uns stets lebendig sein.

Am 24. Februar letzten Jahres begann mit dem völkerrechtswidrigen Überfall der russischen Föderation auf die Ukraine ein schrecklicher Krieg, der noch nicht beendet werden konnte.

Der 7. Oktober dieses Jahres wird ebenfalls in den Geschichtsbüchern mit den Angriffen islamistischer Terroristen auf Israel und die Vernichtungsoffensive gegen die Hamas verbunden sein. Und immer wieder ist es die Zivilbevölkerung, die den kriegerischen Auseinandersetzungen hilflos ausgesetzt ist. Kriege und Krisen weltweit. Das unfassbare Leid der Menschen vor Ort übersteigt bei weitem die Not von uns, die uns quasi als Zaungäste ratlos und entsetzt zurücklässt.

Dennoch dürfen wir uns nicht zurückziehen. Das Gefühl der Ohnmacht lässt sich mit Handeln bekämpfen, mit zivilgesellschaftlichem Engagement, auch im Kleinen.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Mitte der Gesellschaft rückt nach rechts. Mehr Menschen als bisher – auch in den alten Bundesländern – verlassen die politische Mitte bis hin zur rechtsextremen Orientierung. 8 % der Bevölkerung haben ein verfestigtes rechtsextremes Weltbild, mehr als 16 % meinen, die Juden versuchten, aus der NS-Geschichte „ihren Vorteil zu ziehen“ und sogar 48 % haben kein Vertrauen in die Demokratie. Ein Grund für diese negative Entwicklung ist sicher die aktuelle Häufung von Kriegen und Krisen, die Menschen verunsichert. Die sog. AfD profitiert davon. Der Rechtspopulismus mit völkischem Gedankengut im heutigen Deutschland zeigt erschreckende Parallelen zum aufsteigenden Nationalsozialismus vor 100 Jahren. Im Februar 1920 wird die NSDAP gegründet. Zehn Jahre später 1930 erreicht sie über 18 %. 1933 reißt sie die Macht an sich. Zwölf verheerende Jahre nehmen ihren Lauf. 2013 wird die AfD gegründet. Jetzt – zehn Jahre später – liegt sie bundesweit bei 20 %. Die Landtagswahlen in Bayern und Hessen bestätigten dieses Niveau.

Jedweder Populismus müsste uns doch endlich aus der Lethargie und Gleichgültigkeit holen. Es ist höchste Zeit, um für unsere Demokratie zu kämpfen und eine sichtbare demokratische Haltung einzunehmen. Soziale Ungleichheit und das Gefühl, abgehängt zu sein, beflügeln demokratiegefährdende und menschenfeindliche Einstellungen. Im Juni 2024 finden die nächsten Europawahlen statt. Es wird sich dann zeigen, ob die demokratischen Kräfte in Europa obsiegen. Es gibt keine Alternative, als für Vielfalt, Toleranz und Demokratie einzutreten.

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir bedanken uns bei allen Partnern für die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit. Den Mitgliedern im Vorstand und vielen Vereinsmitgliedern und Förderern danke ich an dieser Stelle ebenso wie den Mitarbeitern in der Steinwache und im Stadtarchiv. Ein besonderer Dank gebührt auch der Auslandsgesellschaft für die Unterstützung unserer Arbeit in den vergangenen Jahren.

Ich hoffe, dass der Bericht Anregungen für Diskussionen bietet, natürlich mit Interesse gelesen wird und gegebenfalls ermutigt, Mitglied in unserem Förderverein zu werden.

Dortmund, im Dezember 2023                                           

Georg Deventer

Vorsitzender des Fördervereins