Erinnerung an Hans Frankenthal am 28. Februar 2013

Donnerstag, den 28.2.2013, 19 Uhr in der Steinwache, Dortmund, Steinstraße 50 

Der Dortmunder Schauspieler Claus-Dieter Clausnitzer liest aus der Biografie „Verweigerte Rückkehr – Erfahrungen nach dem Judenmord“ von Hans Frankenthal (1926-1999) anlässlich des 70. Jahrestages von Frankenthals Deportation von Dortmund nach Auschwitz.

Hans Frankenthal aus dem sauerländischen Schmallenberg erlebte die Gräueltaten des Nazi-Regimes am eigenen Leib. Als Jugendlicher wurde er mit seiner Familie am 1. März 1943 nach Auschwitz verschleppt. Seine Eltern wurden ermordet. Hans und sein Bruder Ernst überlebten die Zwangsarbeit im Lager Monowitz und das Konzentrationslager Mittelbau-Dora und wurden schließlich 1945 in Theresienstadt befreit. Sie kehrten in ihre Heimatstadt Schmallenberg im Sauerland zurück, wo sie erneut Ausgrenzung erfuhren.

Hans Frankenthal hat kurz vor seinem Tod am 22. Dezember 1999 seine Biografie verfasst. Darin schildert er seine Kindheit in der Weimarer Republik, seine Deportation, die Zwangsarbeit, die Todesmärsche und vor allem die erneute Ausgrenzung in seinem Heimatort. Insbesondere die Erfahrungen nach der Rückkehr aus den Konzentrationslagern haben Hans Frankenthal zu der Form von politischer Arbeit im Internationalen Auschwitz-Komitee, der VVN-BdA und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit veranlasst, die er noch bis zu seinem Tod im Dezember 1999 sehr engagiert betrieb.

In Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg, VHS Dortmund, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe und der Auslandsgesellschaft NRW e.V. 

Erklärung der FIR zum 70. Jahrestag des Sieges von Stalingrad

Der Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee mit Sitz in Dortmund ist Mitglied in der FIR, der Internationalen Vereinigung der Widerstandskämpfer. Die FIR gibt zum Jahrestag des Sieges der Roten Armee in Stalingrad, dem 2. Februar, die folgende Erklärung heraus.

Vergesst niemals die Leistung der Roten Armee und der sowjetischen Menschen bei der Zerschlagung der faschistischen Gefahr

Am 27. Januar wird weltweit der Befreiung des faschistischen Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee 1945 gedacht. In diesem Jahr erinnert die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten an ein weiteres Datum: Am 2. Februar 2013 jährt sich zum 70. Mal der welthistorische Sieg der Roten Armee bei Stalingrad. An diesem Tag kapitulierten die deutsche 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus und ihre Verbündeten vor den Verbänden der 62. und 64. Roten Armee unter General Schukow. Dieser Sieg war ohne Zweifel die militärische Wende im Zweiten Weltkrieg.

Der vom deutschen Faschismus angezettelte imperialistische Krieg zielte von Anfang an auf Mord, Totschlag, Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung. Coventry, Rotterdam, Warschau und Belgrad sind die Symbole des Luftterrors, den die Wehrmacht über die Städte Europas trug. Auschwitz, Buchenwald, Majdanek, Sobibor haben sich in die Erinnerung der Menschheit eingegraben als Orte, an denen die Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus stattfand. Babi Jar, Oradour, Lidice sind Stätten des faschistischen Mordens, die keiner Erklärung bedürfen.

Die Schlacht von Stalingrad stellte hingegen den historischen Wendepunkt im Kampf der Anti-Hitler-Koalition gegen den expansionistischen Anspruch des deutschen Faschismus dar. Militärisch wurde hier zum ersten Mal der faschistische Vormarsch gestoppt und der „unbesiegbaren“ Wehrmacht eine vernichtende Niederlage beigebracht.

Wichtiges Zeichen für den antifaschistischen Widerstand in allen Ländern

Für die Widerstandsbewegung in allen okkupierten Ländern und in Deutschland symbolisierte die Schlacht von Stalingrad die kommende Niederlage des Faschismus. Die Frauen und Männer im Widerstand zogen daraus Kraft, Motivation und Optimismus für die Fortführung ihres antifaschistischen Kampfes.

Die Schlacht von Stalingrad wurde dank der Standhaftigkeit und des Heldenmuts der sowjetischen Truppen und der Bevölkerung gewonnen. Wir erinnern an die Toten und gedenken all derjenigen, die sich mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Befreiung ihres Landes von der faschistischen Okkupation und die Zerschlagung der faschistischen Bestie eingesetzt haben. In der Stadt Wolgograd erinnern heute mehr als 200 Orte an diese Geschichte. Die FIR grüßt die Einwohner der Stadt und dankt ihnen für die Bewahrung des Andenkens.

Für alle antifaschistischen Organisationen bleibt der Sieg von Stalingrad ein Gedenktag. Wir verbinden unseren Dank an die Kämpfer mit dem Versprechen, diese Erinnerung an die heutigen Generationen weiterzugeben.

Mamajew Kurgan

Gedenkstätte Mamajew Kurgan im heutigen Wolgograd

 

Swjaschtschennaja wojna, das Kriegslied der Roten Armee von 1941

Informationen zum Lied

Irina Wolkowa im ND über das Lied und seine Geschichte

 

Deutsche Fassung von Stephan Hermlin

Der heilige Krieg

Steh auf, steh auf, du Riesenland!
Heraus zur großen Schlacht!
Den Nazihorden Widerstand!
Tod der Faschistenmacht!

Es breche über sie der Zorn
wie finstre Flut herein.
Das soll der Krieg des Volkes,
Der Krieg der Menschheit sein.

Den Würgern bieten wir die Stirn,
Den Mördern der Ideen.
Die Peiniger und Plünderer,
Sie müssen untergehn.

Es breche über sie …

Die schwarze Schwinge schatte nicht mehr
Uns überm Heimatland.
Und nicht zertrete mehr der Feind
Uns Feld und Flur und Strand.

Es breche über sie …

Wir sorgen dafür, dass der Brut
Die letzte Stunde schlägt.
Den Henkern ein- für allemal
Das Handwerk jetzt gelegt!

Es breche über sie …