„Ich war neunzehn.“ Filmabend am 22. Juni in der Auslandsgesellschaft

Ich war neunzehnDer Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-
Komitee lädt ein zu einem Filmabend am Mittwoch, dem 22. Juni 2016, um 18 Uhr im Saal V2 der Auslandsgesellschaft Deutschland, Steinstraße 48 (an der Steinwache), Dortmund.

Anlass ist der 75. Jahrestag des Überfalls des faschistischen Deutschen Reiches auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941.

„Unternehmen Barbarossa“ war der Deckname des nationalsozialistischen faschistischen Regimes für den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion vor nunmehr 75 Jahren, am 22. Juni 1941. Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion sollte erobert, ihre politischen und militärischen Führungskräfte ermordet und große Teile der Zivilbevölkerung entrechtet oder „dezimiert“, ermordet werden. Außerdem wurden „Einsatzgruppen“ aufgestellt und ausgebildet, die hinter der Front Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung begehen sollten. Zu all dem erteilte das NS-Regime seit März 1941 völkerrechtswidrige Befehle, welche die Wehrmachtsführung übernahm und weitergab. Am Ende dieses wahnsinnigen Krieges gegen die Sowjetunion stand der Tod von 14 Millionen Soldaten und 18 Millionen Zivilisten.

Der Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee e.V. und die Auslandsgesellschaft Deutschland möchten an den Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 erinnern und zeigen den DEFA-Film „Ich war neunzehn“.

Konrad Wolfs Antikriegsfilm aus dem Jahre 1968 porträtiert einen jungen Deutschen, der als Leutnant der Roten Armee in den letzten Kriegstagen nach Deutschland zurückkehrt und versucht, die Menschen dieses Landes, seines Heimatlandes, zu begreifen. Der Film verarbeitet dabei die persönlichen Erlebnisse des Regisseurs Konrad Wolf und seines Freundes Wladimir Gall und schildert dabei Impressionen einer „bewegenden Annäherung an die zum Feindesland“ gewordene Heimat.

Wladimir Gall war einer der beiden sowjetischen Parlamentäre, die am 1. Mai 1945 über eine Strickleiter in die Festung Spandau kletterten, um deren Besatzung zur Kapitulation zu bewegen. Erst nach erheblichen Wortgefechten mit den deutschen Offizieren und einem Ultimatum  von drei Stunden wurde die Zitadelle geräumt. Damit haben Gall und Grischin Hunderten von Zivilisten, die sich ebenfalls in der Zitadelle aufhielten, das Leben gerettet. Hätten die Deutschen nicht kapituliert, wäre die Festung von sowjetischen Panzern angegriffen worden.

GallIn der Karwoche 2008 war Wladimir Gall Gast des Internationalen Rombergpark-Komitees. In der Steinwache erzählte er von seinem Einsatz 1945 in Berlin. Auf diesem Foto sehen wir Wladimir Gall bei einer Ansprache am Sowjetischen Ehrenmal auf dem Internationalen Friedhof in Dortmund-Brackel.