Gedenken an Widerstandskämpfer in Hombruch

Der Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Romberpark-Komitee ehrte am vergangenen Samstag, dem 27. Juli 2013, drei Hombrucher Widerstandskämpfer: Friedrich Husemann, bekannter Funktionär der Bergarbeitergewerkschaft und SPD-Reichstagsabgeordneter, wurde 1935 im KZ Esterwegen ermordet. Hans Grüning, Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes, wurde 1944 im Zuchthaus Brandenburg enthauptet. Der katholische Priester Wilhelm Oberhaus wurde 1942 im KZ Dachau ermordet.

Alle drei stammten aus Dortmund-Hombruch oder hatten beruflich dort gewirkt. Am Sparkassen-Gebäude, dem Standort der ehemaligen Polizeiwache, erinnert eine Gedenktafel an die mutigen Widerständler. Mit einer kurzen Ansprache erinnerte Ernst Söder, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache/Internationales Rombergpark-Komitee an die Widerstandskämpfer. Gisa Marschefski, Ehrenmitglied des FS/IRPK, Tochter und Nichte der Gebrüder Mörchel, die zu den Ermordeten vom Karfreitag 1945 zählen, legte gemeinsam mit Ernst Söder einen Blumengruß an der Gedenktafel nieder.

2013-07-27 Hombruch

Stellvertretender Vorsitzender Norbert Schilff, Gisa Marschefski und Vorsitzender Ernst Söder

Förderverein schließt sich dem Bündnis gegen Rechts an

Der Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee hat auf seiner Vorstandssitzung am 26. Juli 2013 den Beitritt zum Bündnis Dortmund gegen Rechts beschlossen. „Wir möchten die ausdauernde antifaschistische Bildungs- und Kulturarbeit des Bündnisses anerkennen und unterstützen“, heißt es in dem Vorstandsbeschluss. Das Bündnis Dortmund gegen Rechts besteht seit Mai 2000.

Der Förderverein beschloss außerdem, einen Aufruf des Bündnisses „Dortmund nazifrei“ zu unterzeichnen, mit dem die Dortmunder Bevölkerung zur friedlichen Blockade der Naziprovokation am 31. August 2013 aufgerufen wird. „In welcher zutiefst kriminellen Tradition sich die Neofaschisten bewegen, kann die Öffentlichkeit an der geplanten Mahnwache Dortmunder Nazis für die Freilassung von Erich Priebke deutlich sehen.“ Der SS-Mann steht als einer der Verantwortlichen für die Erschießung von 335 Zivilisten in Italien unter Hausarrest; Dortmunder Neonazis tragen sein Bild auf dem T-Shirt.

Die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte für die Opfer der mutmaßlich neofaschistischen „NSU“-Morde in unmittelbarer Nachbarschaft der Steinwache wurde durch den Vorstand begrüßt. „Nach dem Sieg über den Hitlerfaschismus konnten sich die überlebenden Nazigegner und die Angehörigen der Ermordeten sicher nicht vorstellen, dass im Jahre 2013 erneut Gedenksteine nötig werden. Der Förderverein Steinwache / IRPK, eigentlich der Erinnerung an den historischen Faschismus und seine Opfer verpflichtet, stellt sich der Aufgabe: Wir werden uns weiterhin und verstärkt auch gegen den Neofaschismus stellen und vollziehen dazu den Schulterschluss mit den Dortmunder Bündnissen und Initiativen.“

Gedenkstein Einweihung

Um noch besser „Flagge zeigen“ zu können, möchte der Verein, der vor zwei Jahren aus Förderverein Gedenkstätte Steinwache und dem Internationalem Rombergpark-Komitee zusammengeschlossen wurde, ein gemeinsames Logo entwickeln lassen.

Als Mitglied der FIR (Fédération Internationale des Résistants – Association antifasciste) werden die Dortmunder einen Delegierten zur internationalen Konferenz im Oktober in Sofia/Bulgarien entsenden.

Vorstandssitzung am 26. Juli 2013

Die nächste Vorstandssitzung des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee ist am Freitag, dem 26. Juli 2013, ab 15.30 Uhr im Sitzungsraum der Steinwache.

Gedenken in Hombruch am 27. Juli 2013

Der Förderverein Gedenkstätte Steinwache / Internationales Rombergpark-Komitee lädt ein zu einer Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung am

Samstag, dem 27. Juli 2013,
um 11 Uhr an der Gedenktafel in Hombruch, Harkortstraße, Sparkasse am Hombrucher Markt.

Wir wollen an die von den Faschisten ermordeten Hombrucher Widerstandskämpfer

Hans Grüning und Friedrich Husemann

erinnern.